»An so einen flotten Beginn kann ich mich nicht erinnern!« Das rief Mainaschaffs Bürgermeister Horst Engler (parteilos) dem musikalischen Trio Birgit Essert, Jutta Weis und Vera Trohorsch zum Auftakt des Neujahrsempfangs am Sonntagnachmittag in der Maintalhalle zu. An Klarinette und Klavier hatten die drei dafür gesorgt, dass die 150 geladenen Gäste schwungvoll ins neue Jahr starten konnten.
Dynamik, so ist sich der Bürgermeister sicher, könne auch die Welt gebrauchen. Das Motto des vergangenen Jahres, »Neue Wege wagen«, so Rathauschef Engler weiter, habe man sich anders vorgestellt als begleitet von »dämlichen Twitter-Beiträgen« aus Amerika, Schimpftiraden aus der Türkei oder einer Rückkehr des Kalten Krieges mit Russland.
Auch im eigenen Land sieht Engler mit der Flüchtlingsverwaltung oder der Regierungsbildung einige Hürden. Umso mehr dürfte es ihn freuen, dass seine Gemeinde, wie er betonte, »kein schlechtes Jahr« hinter sich hat. Nur den Abschied von den Erlöserschwestern und die Automatisierung der Bahnanlage nannte der Bürgermeister als zwei negative Aspekte.
Positive ErinnerungenDem stehen viele positive Erinnerungen des Rathauschefs gegenüber. Er nannte beim Neujahrsempfang etwa die erstaunlichen und historisch bedeutsamen Funde im neuen Gewerbegebiet, die Sanierung des Bauhofs sowie einige Bauprojekte.
Zu den vielen Jubilaren im Gemeindeleben zählte die Bücherei. Sie spielt nicht nur - zumindest mittelbar - im neuen Jahresmotto »Das Oscheffer Jahr des Buches« eine Rolle. Ein eigenes kleines Theaterstück hatten nämlich die Leiterinnen Susanne Rossak und Kerstin Ströer mit sieben Mitstreitern eingeübt. Es zeigte die Vielfalt der Bibliothek und wie fest diese letztlich im Gemeindeleben verwurzelt ist.
Auch der katholische Pfarrer Georg Klar zählte zu den Besuchern und hatte im Rahmen seines Vortrags sogar selbst ein Buch mitgebracht: die Bibel. Er freute sich darüber, dass ab März auch die evangelische Seelsorge in der Gemeinde wieder gewährleistet sei und bestach auch diesmal, wie übrigens auch der Bürgermeister, mit sprachlicher Gewandtheit und Wortwitz.
Rund um eine Tanz-Gymnastik-Darbietung der DJK-Mädchen »Cinderellas« galt es zudem, etliche Preise für im vergangenen Jahr Erreichtes und Geleistetes zu vergeben. Besonders standen dabei Marion Ertl als aktuelle Europameisterin im Staffellauf sowie Dirigentin Christiane Mauder im Mittelpunkt, die bereits seit drei Jahrzehnten als Vorsitzende die Geschicke des Mainaschaffer Chors Mosaik lenkt. Andreas Müller