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Buchseiten bilden ein Herz

70 Jahre Bücherei Mainaschaff

»Bi­b­lio­the­ken ent­fal­ten auch im di­gi­ta­len Zei­tal­ter ei­ne enor­me An­zie­hungs­kraft«, ist sich Al­mut Ko­schel si­cher. Die Lei­te­rin der ka­tho­li­schen Büche­rei­fach­s­tel­le in Würz­burg war ei­ne der Gra­tu­lan­ten, die am Sonn­tag Glück­wün­sche zum 70-jäh­ri­gen Be­ste­hen der Büche­rei in Mai­na­schaff über­brach­ten.Bis zum Umzug 2010 in helle, große und einladende Räume hat die Bibliothek einen ziemlich langen Weg hinter sich, wie die zwei Leiterinnen Susanne Rossak und Kerstin Ströer erläuterten.
»An die große Glocke hängen«»Eigentlich sind wir auf das Jubiläum eher zufällig gestoßen«, berichtet Kerstin Ströer, »waren uns dann aber einig, dass man das an die große Glocke hängen muss.« Glocken spielen auch in der geschichtlichen Aufarbeitung von Susanne Rossak mittelbar eine Rolle.
Die Kirche war nämlich am Entstehen des Büchereiwesens gemeinsam mit der Gemeinde maßgeblich beteiligt. Bürgermeister Horst Engler, der wie Pfarrer Georg Klar ebenfalls zu den Gratulanten zählte, hat im ortseigenen Geschichtsverein zwar ermittelt, dass es wohl schon in den 1930er-Jahren eine Volksbücherei gab, aber erst 1947 nahm der Betrieb mit Fräulein Eleonore Bender, zarte 20 Jahre alt, an der Spitze Fahrt auf.
Die Bücherei entstand zunächst in der Neubaustraße, im Gang des Pfarrhauses, und nahm sich mit zwei Regalen bescheiden aus. »Für damalige Verhältnisse aber war es ein Aushängeschild«, berichtete Susanne Rossak. Über die Jahre hinweg zieht die Bücherei immer wieder um und wächst zunehmend.
Als die Leihe 20 Pfennig kostete
Gerade kleine Begebenheiten machen die Schilderungen der Leiterin lebendig: »Lesestoff war Ende der 1950er-Jahre rar und kostbar. Die Ausleihe kostete 20 Pfennig und geöffnet war nur am Sonntag. Findige Leser haben mittwochs, um Geld zu sparen, die Bücher untereinander getauscht. Oder Heiligendokumentationen gelesen: Die kosteten 5 Pfennige.« Zwischenzeitlich gab es sogar einmal zwei Büchereien in Mainaschaff - eine zweite am Mainparksee -, was Rossak als »zur damaligen Zeit eine absolute Rarität« bezeichnet.
Spektakulärer war wohl nur - vor allem aus damaliger Sicht -, dass Anfang der 1980er-Jahre sogar eine evangelische Kraft in der durch die katholische Kirche unterstützten Bibliothek mitarbeiten durfte.
Heute ist dies so selbstverständlich geworden, wie es seit einigen Generationen für die Mainaschaffer ihre Bibliothek im Ortsbild ist. Andreas Müller (MainEcho)